Im 11. Bezirk ist aufgrund demografischer und städtebaulicher Entwicklungen die Schaffung von zusätzlichem Schulraum dringend erforderlich. Die im Umfeld des Schulstandortes liegenden Pflichtschulen im 11. Bezirk sind ausgelastet und werden bereits teilweise durch Schulerweiterungen vergrößert.

Lage

Die Schule liegt im nördlichen Teil von Simmering zwischen dem Panoramaweg im Norden und dem Hyblerpark im Südwesten. Der Park ist durch einen Fußweg mit der Bezeichnung "Bürgerspitalwiese" vom Bauplatz getrennt.

Im Südosten, am Medwedweg, kreuzt die unterirdische Trasse der U-Bahnlinie U3. Durch die verkehrstechnisch günstige Lage in der Nähe der U-Bahn Station Zippererstraße ist die neue Schule auch aus dem 3. Bezirk gut erreichbar.

Westseitig wurde die Brache durch eine Reihe von erhaltenswerten Bäumen wie Pappeln und Scheinakazien abgeschlossen. Im Umfeld gibt es hauptsächlich Wohnhäuser.

Bildungsangebot

Das Schulgebäude beherbergt folgenden Funktionseinheiten:

• 8 Bildungscluster, bestehend aus
  • je 4 beziehungsweise einmal 5 Bildungsräumen
  • je einer Multifunktionsfläche pro Cluster
  • je einem Teamraum
  • Garderoben, Abstell-, Putz- und Sanitärräumen
• Kreativräume
• 2 Bildungsräume mit flexibler Nutzung
• 1 Veranstaltungssaal
• 1 extern zugänglicher Sportbereich mit 2 Turnhallen und einem Gymnastiksaal
• 1 Küchenbereich mit 2 zentralen Aufwärmküchen
• Verwaltungs- und Personalräume

Wettbewerb mit 57 Beiträgen

Von der Stadt Wien wurde ein EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb ausgelobt. Aus 57 eingereichten Beiträgen wurde unter dem Vorsitz von Architektin Gabu Heindl das Projekt von Architektin Patricia Zacek-Stadler zur Realisierung empfohlen.

Gliederung des Baukörpers schafft gute Orientierung

Der kompakte Baukörper liegt direkt am Medwedweg und ermöglicht so die Erhaltung eines möglichst großen Grünraums für den Schulbedarf.

Die Eingangszone der Schule ist übersichtlich gestaltet und von der U-Bahn gut erreichbar. Der Vorplatz wird durch Baumreihen beschattet. Eine lange Betonsitzbank trennt die Zone der Stellplätze vom Bewegungs- und Begegnungsraum der Kinder.

Über das Hauptstiegenhaus im zentral angelegten Foyer gelangt man in die oberen Geschoße. Allgemeine Bereiche wie Speisesaal und Festsaal sind neben dem Foyer angeordnet und haben einen direkten Zugang zum Garten.

In einem Bildungscluster sind die Bildungsräume jeweils um eine Multifunktionszone angeordnet. Diese bietet einen vielfältig gestaltbaren Raum mit je zwei seitlichen Rückzugsnischen. Von allen Multifunktionsflächen gelangt man direkt auf die Freiklassen und auf die umlaufenden Freiterrassen und Stege. Somit wird ein fließender Übergang zwischen Innen- und Außenräumen in allen Geschoßen geschaffen.

Je nach Raumnutzung sind die Fassaden einmal offener, einmal geschlossener, mit Fensterbänderungen und Plattenverkleidungen gestaltet. Durch die Kompaktheit des Baukörpers werden die Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb erfüllt.

Natürliche Belichtung und gute Beschattung

Die natürliche Belichtung der Bildungsräume ist durch die verglasten Teile der Fassaden sowie durch großzügige belichtete Atrien gewährleistet. Die innenliegenden Gangbereiche werden über Türelemente mit Oberlicht belichtet.

Die verschiedenen Gebäudeteile sind so angelegt, dass einzelne Bereiche beschattet werden. Stege, umlaufende Terrassen und Bepflanzungen sorgen für eine gute Beschattung der Freibereiche selbst. Die Freiterrassen ermöglichen die Beschattung der Bildungsräume und schützen vor sommerlicher Überwärmung, ohne an Ausblick und Licht zu verlieren.

Großzügiges Freiflächenangebot

Es gibt einen zusammenhängenden, großzügigen Freibereich für die Schule. Gefasst wird dieser durch Wiesen- und Hochstaudenflächen, die ihm eine gewünschte Eigenständigkeit und Ruhe verleihen. Die Grünanlagen und Freiräume dienen sowohl Sport und Spiel als auch Rückzug und Erholung.

Schnittstelle zwischen dem Schulgebäude und den Schulfreiflächen ist eine befestigte, lineare Platzzone. Sie ist sowohl als Pausenfläche als auch für diverse Veranstaltungen nutzbar. Am südwestlichen Rand werden die Ballsportfelder angelegt, die zum Teil auch extern nutzbar sind. Ein möblierter Spielbereich und großzügige nutzungsoffene Rasenfelder mit Sitz- und Spielmöbel laden zum Spielen im Freien ein.

Streng geschützte Arten auf der Brache

Auf dem Areal der Brache Bürgerspitalwiese kommen streng geschützte Arten gemäß Wiener Naturschutzgesetz vor. Zum Schutz der Sandsommerwurz sowie auch einer hier lebenden seltenen Eidechsenart wurde die Einrichtung einer naturbelassenen Teilfläche der schulischen Freiflächen vorgesehen.